Fröhliche Gesichter bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung. Foto: vhs
Mit einer Feierstunde ist die Zusammenarbeit zwischen der Université Pour Tous (UPT) im marokkanischen Larache und der VHS Badischen Bergstraße feierlich besiegelt worden. Vorstandsvorsitzender Heiner Bernhard und UPT-Chef Mustapha Abraj unterzeichneten dazu einen "Letter of Intent", eine Absichtserklärung, die der Zusammarbeit zwischen beiden Einrichtungen einen Rahmen geben soll.
Nachhaltiges lebenslanges Lernen
Beide Bildungseinrichtungen gehen dabei von einem gleichen Verständnis eines nachhaltigen lebenslangen Lernens aus. Nur so könnten beide Partner ihren Bürgern eine Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben ermöglichen und Werte vermitteln. UPT und VHS beabsichtigen dabei "Best Practice"-Beispiele auszutauschen. Außerdem sollen gemeinsame Projekte und Aktivitäten geplant werden. Diese Absichtserklärung beider Volkshochschulen folgt damit auf eine Auszeichnung, die die VHS Badische Bergstraße erhalten hat.
Auszeichnung mit dem Rita-Süssmuth-Preis
Die VHS Badische Bergstraße ist mit dem Rita-Süssmuth-Preis für die Internationale Volkshochschule ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Volkshochschultages in Leipzig statt. Direktorin Dr. Cristina Ricca nahm den Preis gemeinsam mit Mustapha Abraj von der Université Pour Tous in Larache entgegen. Auf programmatischer Ebene überzeugte die Jury insbesondere das Projekt „Bildung bewegt – Frauen und Politik“, das in Kooperation mit der UPT in Larache durchgeführt wird. Das Gemeinschaftsprojekt fördert die Vermittlung von Werten wie Toleranz und Engagement und trägt zu einer stärkeren Partizipation von Frauen an politischen Prozessen bei, insbesondere auch solcher mit Migrationshintergrund.
Larache: Die Stadt der Weinreben
Larache ist die Provinzhauptstadt und Hafenstadt mit ca. 140.000 Einwohnern in der Region Tanger-Tétouan-Al Hoceïma im Norden von Marokko. Die Stadt liegt unmittelbar am Atlantik. Die Einwohner von Larache sind größtenteils Berber, die jedoch die arabisch-marokkanische Sprache und Kultur assimiliert haben. Unterschiede zwischen den Bevölkerungsgruppen lassen sich kaum noch erkennen. Auf einem Hügel etwa 4 Kilometer nordöstlich der Stadt sind die Reste der ursprünglich punischen, später römischen Siedlung Lixus entdeckt worden. Im 1. Jahrhundert n. Chr. wurde das Gebiet römisch. Im 9. Jahrhundert wanderten die Beni Arous, ein berberischer Stamm, in die Gegend ein. Sie nannten die Stadt El Araïch, die "Weinreben" – ein Name, der sich bis heute gehalten hat.