Fotos: vhs
Die Landtagsabgeordneten Fadime Tuncer (Grüne) und Sebastian Cuny (SPD) haben die Volkshochschule Badische Bergstraße im Rahmen einer Sommertour besucht. Vorstand und Geschäftsführung der VHS nutzten diese Gelegenheit, um die beiden Landespolitiker auf aktuelle Probleme hinzuweisen. Das Fazit des Besuchs: Die VHS benötigt dringend eine bessere finanzielle Ausstattung durch das Land, außerdem mehr Personal und mehr Räume. „Bei den Zuschüssen der Landesregierung ist noch Luft nach oben.“, brachte es VHS-Direktorin Dr. Cristina Ricca auf den Punkt.
Gute Bildung kostet Geld
Sebastian Cuny hielt im Gespräch eine Drittelfinanzierung für dringend notwendig. Als entwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion schätzt Cuny vor allem auch das internationale Engagement der VHS in Marokko. Der Fokus liegt hier vor allem auf der politischen Bildung von Frauen. „Gute Bildung und die Teilhabe aller an unserer Gesellschaft braucht auch entsprechende finanzielle Mittel. Daher muss die Drittelfinanzierung des Landes endlich kommen!“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete seine Unterstützung zu.
Fadime Tuncer, die im Landtag integrationspolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist, betonte: „Zuschüsse pro Unterrichtseinheit sind einfach nicht mehr zeitgemäß.“ Gerade in der aktuellen Situation, wo immer noch Menschen aus der Ukraine nach Deutschland flüchten, komme den Deutschkursen eine besondere Bedeutung zu. „Hier werden wir keine Abstriche machen“, sagte sie angesichts der anstehenden Haushaltsberatungen des Landes nach der Sommerpause. Tuncer regte für diese Zielgruppe außerdem mehr Abendkurse an.
Hintergrundinformationen
Der Volkshochschulverband Baden-Württemberg fordert, den Landeszuschuss für die allgemeine Weiterbildung um 2 Mio. Euro pro Jahr zu erhöhen. Diese schrittweise Erhöhung des Landeszuschusses war bereits im Koalitionsvertrag festgelegt worden. Nur so kann nach Ansicht des VHS-Verbands der Zugang zu Weiterbildung auch für einkommensschwache Menschen sichergestellt werden. Eine Erhöhung des Landeszuschusses sei außerdem ein wichtiges Signal an die Kommunen, die zahlreiche VHS-Einrichtungen im Land mittragen – auch in Weinheim. Zurzeit finanzieren sich die Volkshochschulen in Baden-Württemberg außerdem aus rund 56 Prozent Gebühren, die die Teilnehmenden bezahlen. Damit sind VHS-Kurse in Baden-Württemberg zum Teil deutlich teurer als vergleichbare Kurse in Hessen oder Rheinland-Pfalz.